Auf der Suche nach Wahrheit reist Ahmet nach Afrika und Europa, bevor er in die Türkei zurückkehrt, um seiner Familie und seinen Freunden von Jesus zu erzählen.
Ahmet* war auf der Suche, um mehr über Jesus herauszufinden. Dabei hat Gott ihn auf eine erstaunliche geistliche Reise geführt. In diesen Tagen schließt sich der Kreis: Nachdem er in einem kleinen, konservativen türkischen Dorf aufgewachsen ist und dann zwei Jahrzehnte lang in Südafrika und Frankreich gelebt hat, ist Ahmet wieder in das winzige Dorf seiner Geburt zurückgekehrt. Sein Wunsch ist nun, anderen in seinem Dorf zu helfen, den Frieden mit Gott zu entdecken, den er selbst gefunden hat.
Suchend
Ahmets Leben begann in einem kleinen ländlichen Dorf auf der europäischen Seite der Türkei, umgeben von Weizen- und Sonnenblumenfeldern. „Mein Vater besaß einen Getränkegroßhandel, während meine Mutter sich um das Vieh kümmerte. Wir waren tief in muslimischen Traditionen verwurzelt“, sagt Ahmet. Aber, so fährt er fort, „mein Geist war immer wie ein unruhiges Boot ohne Anker“. Er erinnert sich daran, wie er schon als Zehnjähriger mit seinen Freunden am Dorfrand saß, Sonnenblumenkerne aß und über den Sinn des Lebens sprach. Auf der Suche nach Antworten wusste er, dass er eines Tages die Welt jenseits der Grenzen der traditionellen Normen seiner sozialen Gruppe erkunden würde. Damals hinterfragte Ahmet nie, warum er anders als die anderen dachte. „Jetzt erkenne ich, dass Gott diese Fragen benutzt hat, um mein Leben zu gestalten und mich schließlich zu ihm zu führen“, sagt er lächelnd.
Sein erster Schritt außerhalb seines kleinen Dorfes war, auf eine Universität im Südosten der Türkei zu gehen. Diese Stadt war ganz anders als sein Dorf, denn sie war bekannt für den radikalen Islam – mit einer Moschee an jeder Ecke. Sein Vater ermutigte ihn sogar, wieder nach Hause zu kommen, aber Ahmet sagt, dass ihm die Jahre, die er in dieser Stadt verbrachte, die Probleme des Extremismus vor Augen führten. „Ich hielt mich selbst nicht für einen starken Muslim“, räumt er ein, „aber das hat mich dazu gebracht, mich noch weiter vom Islam zu distanzieren.“
Nach dem Studium wollte Ahmet einen Brieffreund besuchen, der in Ghana, Afrika, lebte. Aber es gab keine direkten Verbindungen zwischen der Türkei und Ghana. Jemand schlug ihm vor, nach Johannesburg, Südafrika, zu gehen und von dort aus nach Ghana zu reisen. Ahmet ahnte nicht, dass er es nie nach Ghana schaffen würde, sondern stattdessen 18 Jahre lang in einer Stadt und einer Kultur leben würde, von der er zunächst überhaupt nichts wusste.
In Südafrika begegnete Ahmet zum ersten Mal Jesus-Nachfolgern. Er ergriff die Initiative und bat diese christlichen Freunde, ihn in die Kirche mitzunehmen. Er bat sie auch, ihm eine Bibel zu geben, und las sieben Jahre lang die gesamte Bibel, bevor er sich entschloss, Jesus von ganzem Herzen zu folgen. Ahmet, ein türkischer Muslim, der unter christlichen Südafrikanern lebte und nach dem Sinn des Lebens suchte, hat durch die Wahrheit, die er in der Bibel entdeckt hat, Jesus als Anker für seine ruhelose Seele angenommen. In all den Herausforderungen seiner Reise, den kulturellen und sprachlichen Anpassungen, seinen Unsicherheiten und unruhigen Momenten fand er den Frieden, der das Verstehen übersteigt, und wurde durch die Verheißung in 1. Petrus 5,7 (LUT) ermutigt: „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“
Dienen
Als neuer Christ begann Ahmet in seiner Gemeinde mitzuarbeiten, um andere zu erreichen, und beteiligte sich an der Verteilung von Bibeln an Gefangene in Botswana. Anschließend studierte er zwei Jahre lang Theologie. Insgesamt war Ahmet ein Jahrzehnt lang in seiner Kirche in Südafrika aktiv, um anderen die Liebe Gottes zu zeigen, indem er in einer Suppenküche mitarbeitete, Straßeneinsätze machte und sogar in Nachbarländer reiste.
Während dieser Zeit lernte Ahmet Martin Delange aus Südafrika kennen, der unter den Türken in Frankreich diente. Martin kam und sprach in Ahmets Gemeinde, wo er über die große Notwendigkeit von Jesus-Nachfolger sprach, um die Türken in Frankreich zu erreichen. Auf Martins Einladung hin zog Ahmet nach Frankreich, wo er drei Jahre lang an der Seite von Martin und seiner Frau diente. Ahmet sprach nicht nur Türkisch und Englisch, sondern lernte auch Französisch. „Aber mein Hauptaugenmerk lag darauf, die eine Million Türkischsprachigen zu erreichen, die die Wahrheit über Jesus noch nicht entdeckt hatten“, betont er. Ahmet zählt die Höhepunkte seiner Zeit in Frankreich auf, zu denen das Verteilen von Literatur in Paris mit anderen türkischsprachigen Jesus-Nachfolgern, der Dienst in Familienfreizeiten für Türkischsprachige und die Teilnahme an einer türkischen-christlichen Konferenz gehörten.
Obwohl Ahmet Freude daran fand, die Liebe Gottes an türkischsprachige Menschen in Frankreich weiterzugeben, hatte er ein Herz für seine Heimatprovinz mit 300 000 Menschen ohne Kirche und ohne Zugang zur Botschaft des Evangeliums. Mit der Unterstützung von OM schloss er sich anderen Jesus-Nachfolgern an, um einige Wochen lang die gute Nachricht in seinem Heimatdorf zu verkünden. Das Team baute Beziehungen zu den Menschen dort auf – sie lasen die Bibel, erzählten von Gott, beteten und feierten Gottesdienst mit denjenigen, die daran interessiert waren. Viele von Ahmets Familie, Freunden und Nachbarnhörten mehr von Jesus. Die Besuchsgruppe begann sogar ein tägliches Bibelstudium mit Ahmets Mutter und seiner Tante. „Nach diesen drei Wochen spürte ich wirklich, dass der Herr mich drängte, nach Hause zurückzukehren“, sagt Ahmet.
Aussaat
In diesen Tagen hat Gott Ahmet zu seinen Wurzeln – und zu dem Dorf, in dem er geboren wurde – zurückgebracht, um anderen zu helfen, mehr über Jesus zu erfahren. Ahmet möchte eine Gruppe von einheimischen Jesus-Nachfolgern gründen, um gemeinsam Gottes Wort zu studieren, Gruppen aufzunehmen, die für kurze Zeit im Dienst in der Türkei mitarbeiten möchten, und Jesus-Nachfolgern aus anderen Ländern beim Erlernen der türkischen Kultur und Sprache zu helfen. Einige Ausländer sind bereits in die Sprache und Kultur eingetaucht, indem sie bei seiner Mutter und anderen Verwandten wohnten.
Während des Lockdowns hatten Ahmet und seine Familie eine großartige Gemeinschaft und Bibelstudien über Zoom-Internet-Treffen mit einer anderen Gruppe von Jesus-Nachfolgern, die im Südosten leben. Regelmäßig besuchen andere Christen seine Provinz, um von Jesus zu erzählen, zu beten und Lobpreislieder zu singen. Kürzlich konnten einige Damen mit Ahmets Onkel kraftvoll beten und ihm von Jesus, den einzigen Weg in den Himmel, der an Krebs starb, erzählen. Später, kurz bevor er in die Ewigkeit ging, nahm der Onkel Jesus als seinen Retter an.
Derzeit lebt Ahmet die Liebe Gottes in seiner Provinz, wo die meisten sie nie erfahren haben. „Ich bin Gott so dankbar für das Bibelstudium, das ich mehrmals wöchentlich mit meiner Tante und meiner Mutter und einigen anderen Verwandten halte“, erzählt er. „Außerdem konnte ich ein Fahrzeug und eine schöne Wohnung finden, die ich hoffentlich als Gästehaus und als Treffpunkt für eine zukünftige Versammlung von Jesus-Nachfolgern nutzen kann, wenn der Herr diese Tür öffnet.“
*Name geändert
Ahmet berichtet über seine Arbeit (Englisch)