«Als ich 13 war, ging ich mit einer Freundin in eine Jugendtanzgruppe», erzählt Delysia aus Namibia. «Bis dahin hatte der christliche Glaube in meinem Leben keine Rolle gespielt, doch nun hörte ich in dieser Gruppe von Jesus und der Bibel und begann, an Jesus zu glauben.»
Weil Delysia oft umziehen musste, wurde sie immer wieder von anderen Leuten beeinflusst und liess ihre christliche Überzeugung zeitweise wieder fallen. Rückblickend sagt sie jedoch: «Immer wenn ich allein war oder mich allein fühlte, zog mich mein Herz und mein Verstand zu Jesus hin und ich erkannte, dass er derjenige war, der an mir festhielt.»
Logos Hope – entscheidende Wende
Als die Logos Hope 2016 nach Namibia kam, schlug Delysias Familie vor, den grossen Büchermarkt an Bord zu besuchen. «Damals fühlte ich mich fern von Gott und hatte keine persönliche Beziehung zu ihm», erzählt Delysia. «Kaum war ich auf der Logos Hope, hatte ich nur noch Augen für die Mitarbeitenden dort – die Bücher beachtete ich gar nicht. Auf einmal wurde mir klar, dass ich mein Leben Gott zur Verfügung stellen sollte, so wie es die Leute auf diesem Schiff taten.
Noch am selben Tag kündigte ich meine Arbeit bei einer Bank und meldete mich für das MDT in Südafrika an (Mission Discipleship Training, Jüngerschaftsschule). Um daran teilnehmen zu können, würde ich eine grössere Menge Geld aufbringen müssen. Doch ich dachte: ‹Wenn es Gottes Wille ist, wird er es möglich machen.› Und er tat es. Meine Kirchgemeinde unterstützte mein Vorhaben voll und ich erhielt das benötigte Geld.»
MDT – Neuanfang mit Gott
Das MDT war ein Neuanfang für Delysias Beziehung zu Gott. «Er zeigte sich mir als mein Vater», erzählt Delysia. «Ich war bei meinen Grosseltern und nicht mit meinem leiblichen Vater aufgewachsen, erst mit 18 lernte ich ihn kennen. So erlebte ich im MDT zum ersten Mal eine väterliche Liebe – durch Gott!»
In den folgenden drei Jahren engagierte sich Delysia vollzeitlich in Gottes Arbeit in Indien, Südafrika und in ihrem Heimatland Namibia. Sie erzählt: «Während dieser Zeit erkannte ich, dass ich zu stark auf meine eigene Beziehung zu Gott konzentriert war. Während ich darauf wartete, dass Jesus zurück auf diese Erde kommen würde, gab es da draussen noch so viele Menschen, die wussten noch nicht einmal, dass Jesus gekommen war, um sie mit Gott zu versöhnen.»
Gott bereitete Delysia auf ihren nächsten Schritt vor. Er half ihr, eine starke Beziehung und Hingabe zu ihm aufzubauen, ihren Charakter zu formen und vor allem zu verstehen, dass er sie als Vater liebt und für alle ihre Bedürfnisse sorgt.
Aufgeben oder durchhalten?
Im Februar 2020 begann Delysia ihre Mitarbeit auf der Logos Hope in Montego Bay, Jamaika. Sie erzählt: «Als wegen der Corona-Pandemie Monate vergingen und wir nicht mit Menschen an Land sprechen konnten, verwandelte sich meine Begeisterung in Frustration. Doch Gott versicherte mir, dass alles zu meinem Wohl diente und gab mir Verheissungen, wie zum Beispiel Jesaja 54,10: ‹Berge mögen einstürzen und Hügel wanken, aber meine Liebe zu dir wird nie erschüttert, und mein Friedensbund mit dir wird niemals wanken. Das verspreche ich, der HERR, der sich über dich erbarmt!› Ich musste mich entscheiden, ob ich aufgeben oder durchhalten wollte.»
Delysia entschied sich, bereit zu sein, sich dort, wo Gott sie haben will, einzusetzen. Sie ist für viele andere Mannschaftsmitglieder eine gute Freundin geworden, immer bereit, zuzuhören und wo möglich einen Rat zu geben. Und sie ist Tanzlehrerin an Bord.
Von Cristina Amato, Logos Hope