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Drei Monate mittendrin

Zuhören und interessiert sein am Gegenüber ist so wichtig. Es verändert den Blickwinkel, sprengt Festlegungen, Vorstellungen, eigene Grenzen, und ist so bereichernd.

Mir ist einmal mehr aufgegangen, wie wunderbar Jesus den Menschen begegnet ist: So natürlich, auf Augenhöhe, verständnisvoll und voller Liebe. Ein Vorbild! Jesus lebt in uns, ja, in mir. Ich muss nicht allein unterwegs sein. Ich möchte in Bewegung bleiben, immer wieder mit Jesus auf Menschen zugehen und ihnen begegnen.

Vielfältige Begegnungen

Bei Tshega Mission (Partnerprojekt von OM in Südafrika) hatte ich die Möglichkeit, einen Einblick in verschiedene Arbeitsbereiche zu erhalten und dabei vielen unterschiedlichen Menschen zu begegnen. Ich arbeitete vor allem in der Schule mit, sass neben den lernschwächeren Kindern und versuchte sie zu fördern. Ab und zu durfte ich Bibel- oder Lebenskunde unterrichten. Und manchmal hiess es, spontan irgendeine Lektion zu übernehmen.

In der Pause starteten wir Volontärinnen ein Gebetstreffen. Es war eine Freude, als die Lehrpersonen immer mehr Anliegen brachten und wir konkret für sie beten durften.

An einem Nachmittag pro Woche halfen wir Kindern, welche durch ein Ernährungsprogramm unterstützt werden, bei den Hausaufgaben und spielten mit ihnen. Frauen im Dorf kochten für diese Kinder. Zweimal durften wir ihnen dabei helfen – über dem offenen Feuer. J

Wir engagierten uns auch bei der Verteilung von Lebensmitteln in den Dörfern und lernten ein Nähprojekt sowie ein Waisenhaus kennen. Für ein erstmals durchgeführtes Frauen-Treffen putzten, malten und dekorierten wir eine Scheune. Gegen Ende meines Aufenthalts besuchten wir Dorfbewohner und erzählten ihnen von Jesus.

Neben all diesen Einsätzen gab es auch Zeit, um die Gegend zu entdecken, zum Beispiel den Krüger Nationalpark. Über die Vielfalt und Schönheit der Natur konnten wir einfach nur staunen.

Tief prägendes Erlebnis

Etwas vom Schönsten und Eindrücklichsten war für mich, mit den Kindern des Ernährungsprogramms barfuss mitten im Dorf Fussball, Fangis oder ähnliches zu spielen. Sie sprachen nicht gut Englisch, doch wir mussten nicht viel kommunizieren. Alle schienen einfach die Gemeinschaft zu geniessen. Mein Herz war jedes Mal tief erfüllt.

An meinem letzten Nachmittag dort erzählten wir den Kindern auf einfache Weise die gute Nachricht von Jesus. Es wurde in ihre Sprache übersetzt. Gott berührte die Herzen der Kinder, sodass wir mit allen 40 beten durften. Sie nahmen Jesus als ihren Retter an. Das war für mich ein tief prägendes Erlebnis, welches mir immer noch Tränen in die Augen treibt.

Gottes Gnade und Liebe besonders für die junge Generation in diesem Land zu spüren, war sehr eindrücklich. Bildung ist wichtig und macht einen Unterschied, aber ich glaube, dass nur Jesus allein wirklich Veränderung bewirken kann.

Tieferes Verständnis für andere Kulturen

Erfüllt kehrte ich nach Hause zurück. So viele Menschen, besonders auch Kinder, sind mir ans Herz gewachsen. Am liebsten wäre ich noch länger geblieben.

Ich merke, wie privilegiert wir hier in der Schweiz sind, wie viel wir haben und wie perfekt vieles ist oder zumindest so wirkt. Doch auch die Schweiz braucht Jesus!

Durch meinen Einsatz in Südafrika habe ich ein tieferes Verständnis für andere Kulturen entwickeln können. Gestern Nachmittag war ich das erste Mal seit meiner Rückkehr aus Afrika wieder mit Flüchtlingen unterwegs. Ich verstand tiefer, wie schwierig es sein muss, Heimatland und Kultur unfreiwillig zu verlassen und in einer fremden Kultur anzukommen und Fuss zu fassen. Ich denke, es tut wohl jedem von uns gut, einmal etwas länger in eine andere Kultur einzutauchen.

Von einer Kurzeinsatz-Teilnehmerin in Südafrika

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