Berufsbildungskurse
Viele Schulen bieten einen sechsmonatigen Schneiderinnenkurs für Frauen an. Diese Ausbildung ermöglicht Absolventinnen, eine Arbeit als Näherin zu finden oder selber ein kleines Schneideratelier zu eröffnen. Häufig sind die Teilnehmerinnen Mütter oder ältere Schwestern der Schüler.
Ausbildung statt Ausbeutung
Diese Kurse schützen Frauen vor Ausbeutung. Man schätzt, dass rund 14 Millionen Menschen, die Mehrzahl davon Frauen, in Indien Opfer irgendeiner Form moderner Sklaverei sind. Dalit-, Stammes- und andere kastenlosen Frauen sind besonders schutzlos, denn in der indischen Kultur werden sie doppelt diskriminiert: zuerst als Kastenlose und dann als Frau.
Mikrokreditgruppen
An allen Schulen treffen sich regelmässig Mikrokreditgruppen. Diese Gruppen bestehen aus 10-15 Müttern. Bei jedem Treffen legen Mitglieder einen kleinen Geldbetrag zusammen. Sobald es reicht, darf sich eines der Mitglieder einen Büffel kaufen und so mit dem Verkauf der Milch zum Unterhalt ihrer Familie beitragen. Mit dem Erwirtschafteten bezahlt sie nach und nach ihren Kredit zurück. Nun kann die nächste Frau einen Kredit von der Gruppe beziehen. Inzwischen gibt es gegen 2000 Mikrokreditgruppen über ganz Indien verteilt. Gut 25‘000 Familien profitieren von diesem Angebot.
Mikrofinanzierungsprojekte
Studien haben gezeigt, dass Frauen ihr Einkommen meistens so investieren, dass die ganze Familie davon profitiert. Darum werden die meisten Mikrokredite und Ausbildungsmöglichkeiten an Frauen vergeben. Diese nutzen das neu erwirtschaftete Einkommen, um zum Lebensunterhalt ihrer Familie beizutragen und ihren Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen.
Für 75% der Bevölkerung indischer Dörfer liegt der durchschnittliche Tageslohn unter 2-3.- US-Dollar (quora.com), wenn man überhaupt irgendeine Arbeit findet. Das Beispiel von Rupa zeigt, dass OM Indien mit ihrem Mikrofinanzierungsprojekt ein grosses Bedürfnis abdeckt.