Auftrag noch nicht erfüllt

écrit par OM Schweiz

Interview mit der Heimatbüro-Mitarbeiterin Dodo

Seit 2004 arbeitest du mit OM. Wie kam es dazu und weshalb bist du immer noch dabei?

Während ich die «Arts Ministry School» (Bibel- und Musikschule) in Walzenhausen absolvierte, besuchte uns der OM-Gründer George Verwer zusammen mit dem Musiker und OM-Mitarbeiter Bill Drake. Gott forderte mich durch diese beiden Männer heraus, meine Gaben und Fähigkeiten für sein Reich einzusetzen. Daraufhin begann ich, Gott ernsthaft nach seinem Plan für mein Leben zu fragen.

Ich kannte die OM-Schiffe, hatte jedoch nie an eine Mitarbeit gedacht. Aber Gott schickte mir immer wieder Menschen über den Weg, die mir von ihrem Schiffseinsatz erzählten. So wuchs unbewusst der Wunsch in mir, selber an Bord mitzuarbeiten. Schliesslich betete ich darüber und wagte den Schritt auf die Doulos. Aus geplanten zwei Jahren wurden sechs, denn es war einfach genau der richtige Platz für mich.

Gegen Ende meiner Zeit auf der Doulos gingen mir erst richtig die Augen auf, wie viele Unerreichte es noch auf der ganzen Welt gab – Menschen, die noch nie von Jesus und der Guten Nachricht gehört hatten. Diese Erkenntnis führte mich zur Entscheidung, Gott nicht nur ein paar Jahre meines Lebens zu geben, sondern mein ganzes Leben dafür einzusetzen, dass Menschen seine Botschaft hören können.

Nach meinem Einsatz auf der Doulos folgte ein längerer Prozess des Fragens, wo Gott mich haben wollte. Für kurze Zeit ging ich in die Türkei, hatte aber auch ein Angebot von OM Südafrika erhalten und erlebte, wie Gott die Türen dorthin öffnete. Siebeneinhalb Jahre arbeitete ich im Leitungsteam des MDT (Mission Discipleship Training). Es war spannend, mich ins Leben der vorwiegend jungen Teilnehmenden dieser Jüngerschaftsschule zu investieren und zu erleben, wie sie im Glauben wuchsen, von Gott verändert wurden und ein Anliegen für die Ausführung von Gottes Auftrag erhielten.

2018 suchte OM Schweiz eine Mitarbeiterin für den Bereich Veranstaltungen. Als ich die Stellenbeschreibung las, wusste ich, dass dies das Richtige für mich war. In dieser Aufgabe kann ich meine Gaben, Erfahrungen und meine Leidenschaft, andere zur Mitarbeit in Gottes Reich zu motivieren, einsetzen.

In all den Jahren hast du bestimmt viel gelernt. Was hat dich besonders geprägt?

Nach anderthalb Jahren Arbeit im Buchladen auf der Doulos war ich überglücklich, als ich die Aufgabe der Musikkoordinatorin übernehmen durfte. Als meine Stimme plötzlich ganz anders klang, ging ich zum Arzt. Dieser stellte überdehnte Stimmbänder fest und verordnete mir, einen Monat lang weder zu sprechen noch zu singen. Trauer, Schmerz, Wut, Angst, Verzweiflung, Ungeduld machten sich in mir breit. Aber Gott nutzte diese Zeit, um mich einige wichtige Lektionen zu lehren. Ich las im Markus-Evangelium 7, 6–7: «Jesus erwiderte: Ihr Heuchler! Jesaja hat euch gemeint, als er sagte: ‹Diese Menschen ehren mich mit ihren Worten, aber nicht mit ihrem Herzen.› Ihre Anbetung ist nutzlos!» Ich hatte den Eindruck, als würde Jesus direkt zu mir sprechen. Wie schnell passiert es doch, dass unsere Lippen, aber nicht unsere Herzen Loblieder für Gott singen! «Du Jesus bist mein Alles», «Ich vertraue nur Dir» oder «Jesus, du allein bist genug», doch in Wirklichkeit sieht es ganz anders aus. Wie oft wenden wir uns nicht Jesus, sondern Menschen oder Dingen zu, die uns glücklich machen oder trösten sollen? Wie heuchlerisch wir Christen doch oft sind!

Ich bat Jesus um Vergebung für all die Lieder, die ich statt mit vollem Herzen nur mit meinen Lippen gesungen hatte! Wie falsch doch mein Bild von Anbetung war. Mir waren der Sound, die Band oder die Atmosphäre wichtig gewesen. Ich erkannte, dass Gott viel mehr an meinem Herz als an meiner Stimme oder an der Musik interessiert ist. Und mir wurde bewusst, dass ich nicht nur in einer Lobpreiszeit eine Anbetungsleiterin bin, sondern während der ganzen Woche. Eigentlich ist jeder von uns ein Anbetungsleiter: Jeder kann mit seinem Lebensstil andere Menschen in die Gegenwart Gottes führen. Durch unsere Einstellung Problemen gegenüber, durch unsere Reaktionen, unsere Nächstenliebe usw. können unsere Mitmenschen inspiriert werden, Gott kennen zu lernen, zu lieben und zu loben. Das ist Gottesdienst 24/7, Anbetung als Lebensstil!

Ausserdem lernte ich, dass ich Teil eines unglaublich grossen Auftrags bin. Dieser ist viel grösser als ich bin, aber Gott möchte mich – so wie ich bin und mit dem, was ich habe – in diesem Auftrag einsetzen, einer Arbeit, die Ewigkeitswert hat. Und mir wurde bewusst, dass Gott jeden Menschen gebrauchen kann!

Gelernt habe ich auch, dass es immer noch über 6000 unerreichte Völkergruppen gibt und dass nur einer von zehn Mitarbeitenden unter diesen Menschen lebt, um sie mit der Guten Nachricht bekannt zu machen. Gottes Auftrag ist noch nicht erfüllt. Es geht im Leben nicht um mich, sondern in erster Linie um Gott und seine Herrlichkeit!

 

Lest die ausführlichere Version von Dodos Erlebnis «Ohne Stimme loben» im neuen Buch «Keep Moving» von OM Schweiz!

Zusätzlich findet Ihr hier auch den Beitrag mit Dodo aus unserer Serie «Mini Gschicht».

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